Bad Fankenhausen

Ein schöner Kurort im Norden Thüringens


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Mit seinen ca. 9.000 Einwohnern liegt die liebenswerte Stadt ca. 150 m über NN im Tal der Diamantenen Aue am Südhang des Kyffhäusergebirges, dessen ökologisch wertvolle Naturschutzzonen den Naturpark Kyffhäuser bilden. Ein mildes Reizklima, eine hohe Sonnenscheindauer, geringe Niederschläge und ergiebige Solequellen bieten gute Voraussetzungen für Kur und Erholung.

Erste Spuren der Besiedlung des Tales reichen bis in die Jungsteinzeit, erste Ansiedlungen der heutigen Stadt in das 8. Jahrhundert zurück.  Die Entwicklung der Siedlung zur Stadt mit Marktrecht förderten im 13. Jahrhundert. vor allem die Grafen von Beichlingen wesentlich. 1339 gingen die Stadt und das gesamte Salinewesen in den Besitz der Schwarzburger Grafen über.

Auf dem kahlen Berg, dem heutigen Schlachtberg nördlich der Stadt, fand am 15. Mai 1525 die entscheidende Auseinandersetzung des Deutschen Bauernkrieges mit der Gefangennahme Thomas Müntzers statt.

Im Jahre 1810 veranstaltete Kantor G.F. Bischoff (1780-1841) das Erste Deutsche Musikfest in der Unterkirche.

Der Frankenhäuser Arzt Dr. W.A.G. Manniske (1769-1835) erkannte die heilende Wirkung der Sole. Er gründete 1799 das erste Krankenhaus und liess 1808 die ersten Wannen zur Verabreichung von Solebädern aufstellen. 1818 begann unter seiner Leitung der Kurbetrieb. Auf Initiative von Minna Hankel (1827-1902) und Ehrenbürger Wilhelm Schall (1828-1916) wurde 1876 die erste Kinderkureinrichtung in Mitteldeutschland, die heutige Kinder-Reha-Klinik an der Wipper, eröffnet. Frankenhausen entwickelte sich zu einem beliebten Kurort und bekam 1927 die Bezeichnung „Bad“ verliehen. Als Heilmittel wird eine Quelle mit 10 %-iger Sole angewendet. Der in Frankenhausen geborene Johann Melchior Steinbrück (1673-1732) avancierte zum ersten Inspektor der Porzellanmanufaktur Meißen. Ihm verdankt Meißens Porzellan sein Markenzeichen, die gekreuzten Kurschwerter.

Der Nadlermeister August Zierfuß (1804-1867) begründete 1831 Frankenhausens einst bedeutsamsten Industriezweig, die Knopfherstellung. Knöpfe aus der kleinen Stadt am Kyffhäuser gingen einst in die ganze Welt.

[Quelle: Eckstein-Verlag Bad Frankenhausen]

Nach 1900 lebten die Menschen in Bad Frankenhausen hauptsächlich vom Kurbetrieb, vom Salzverkauf, von verschiedenen Handwerken, von der Landwirtschaft und insbesondere von der Knopfherstellung. Gerbereien und Brauereien waren in Betrieb, viele betrieben nebenbei etwas Landwirtschaft, das Straßen- und Wegenetz wurde ausgebaut, die Eisenbahn eröffnete 1894 die erste Linie nach Bretleben und 1898 nach Sondershausen. 1864 wurde die Barbarossahöhle entdeckt.

1896 wurde das Kyffhäuserdenkmal eröffnet und das Kyffhäuser-Techikum gegründet. Damit kamen zunehmend junge Menschen und Touristen in die Stadt und ihre Umgebung. Ländliche Struktur und Ambiente waren längst durch den Charme einer kleinen Kurstadt abgelöst.
In den zwanziger Jahren blühten die Knopfindustrie und das Kurwesen erneut auf. Selbst nach 1945 bildeten beide die größten Arbeitgeber, wobei sich die Entwicklung der Stadt durch die Gründung der DDR 1949 grundsätzlich veränderte.

Nach 1950 entwickelte sich die Stadt zu einem anerkannten Badeort und dem größten Kinderkurort in der DDR. Ab 1949 wurden Unterkunft- und Behandlungsmöglichkeiten erweitert. Die Ausstattung der Heime und die Verpflegung waren zunächst mangelhaft und ermöglichten nur einen Kuraufenthalt der Kinder von 4 Wochen. Die Erwachsenen wurden fast ausschliesslich in Privatquartieren untergebracht.

Die Kinder wohnten in den schon sanierten Kinderkurheimen an der Wipper und dem ehemaligen Hedrichheim am Weinberg. Ab 1955 wurde das Volkssolbad von einem Chefarzt bzw. ärztlichen Direktor geleitet, der Kinderkur- und Erwachsenenbereich wurde zusammengelegt. Bis 1989 gab es 3 Kurheime, 1 Sanatorium und 2 Kindersanatorien. Jährlich wurden ca. 5.000 Erwachsenenkuren, ca. 3.000 Kinderkuren und bis zu 2.000 FDGB-Urlauber betreut.

Die Stadt nahm an Einwohnern und Fläche zu. In den 60er Jahren entstand ein neues Wohngebiet westlich der Stadt, in den 70er und 80er Jahren schlossen sich die Plattenbausiedlungen bis zum heutigen „Tischplatt“ an. Durch ansteigende Geburtsrate und Vergrößerung der Betriebe wuchs die Einwohnerzahl auf rund 10.000.

Die Knopfindustrie war in der DDR der größte Arbeitgeber in der Stadt. Die zu einem Kombinat zusammengeschlossenen Einzelbetriebe produzierten vorwiegend für die sozialistischen Länder.

1972 wurde Bad Frankenhausen durch die Verlegung der Mot. Schützenregimentes 16 aus Leipzig Garnisonsstadt.

Erwerbsmöglichkeiten boten das Kur- und Badewesen, das Gaststättengewerbe, Handel und Versorgung, kleinere Betriebe im Dienstleistungsbereich, der VEB Stahlbau, Bau- und Elektrobetriebe, die beiden LPG`s (Landwirtschaftliche Produktions-Genossenschaft), der FDGB-Feriendienst(Freier-Deutscher-Gewerkschafts-Bund), eine Möbelfabrik, Schuhfabrik, Strickerei, Obst- und Gemüseverarbeitung und Garnison der NVA. Ab Mitte der 80er Jahre erweiterte der Zweckverband „Naherholung“ die Touristischen Möglichkeiten für die Stadt und Umgebung. 1973 erfolgte die Grundsteinlegung für das Panorama-Museum, 1989 die Eröffnung mit dem größten Rundgemälde der Welt von Prof. Werner Tübke.

Nicht weniger Einwohner fuhren in die größeren Betriebe nach Artern, Sondershausen, Sangerhausen und Roßleben.

Nach 1989 veränderte sich die Infrastruktur wesentlich. Die einstigen Betriebe gibt es nicht mehr. Knöpfe werden allerdings noch hergestellt, natürlich in modernen Betrieben und mit weit weniger Mitarbeitern. Das Kurmittelhaus „Barbarossagarten“, das neue Kurmittelhaus mit Erlebnisbereich und die Reha - Klinik der Deutschen Rentenversicherung erwarten ihre Gäste.

In der Stadt gibt es eine Grundschule, eine Regelschule und ein Gymnasium, Kindergärten und ein Krankenhaus, welches den Namen des ersten Kurarztes „Dr. Manniske“ trägt. Am Stadtrand entstanden Gewerbegebiete. Um die Stadt herum wird auf den fruchtbaren Äckern immer noch Landwirtschaft betrieben. Allerdings sind die Ackerflächen kleiner geworden durch den Neubau von individuellen und farbenfreudigen Wohnsiedlungen. Eine umfangreiche Innenstadtsanierung verändert das Stadtbild.

Der Tourist und Kurpatient kann in der Stadt und Region eine interessante Geschichte und Kultur und zahlreiche einmalige Naturschönheiten entdecken. Die neu gegründeten Vereine der Stadt helfen dabei, manche Attraktion zu schaffen, besinnen sich auf ihre Traditionen und bereichern damit die kulturelle Erlebniswelt der Kyffhäuserlandschaft und unsere Stadt.

[Quelle: Dr. Hahnemann, Bad Frankenhausen]
 


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